Fügen eines Radom mit dem Radargehäuse mit dem Heißnietverfahren BHS HOT STAMP®
Für das Fügen eines Radom mit dem Radargehäuse hat ein Kunde sich für ein Heißnietverfahren statt einem ursprünglich angedachten Schrauben entschieden, um die heutigen Anforderungen an technische Sauberkeit zu erfüllen und laufende Kosten zu sparen. Bei der Konstruktion der Nietverbindung hat der Kunde sich an der bdtronic Konstruktionsrichtlinie orientiert.
Das Heißnieten als letzter Fertigungsschritt erfolgt über vier Nietpunkte in den Produktecken, wobei der Freibereich um die Nietpunkte zur Umformung der Nietköpfe und Auflage der Werkzeuge sehr knapp ist. Das Fügen des Radom auf das Gehäuse als „Sandwich“-Aufbau erfolgt nach dem Dosieren der Flüssigdichtung, die während der Aushärtezeit von ca. 24 Stunden einer Temperatur von maximal 80°C ausgesetzt sein darf.
Das Heißnietverfahren BHS HOT STAMP® wurde gewählt, denn es erzeugt einen sehr geringen Temperatureintrag auf das Bauteil und die Werkzeuge haben die kleinsten Durchmesser. Die Prozesssimulation im hauseigenen Technologiezentrum mit anschließenden Lebensdauertests nach einschlägigen Normen durch den Kunden zeigte dass alle Anforderungen erfüllt wurden. Das gewählte Pinmaterial ist ein besonderer, dauerbeständiger teilkristalliner Thermoplast.
Bei dem Produktionsfluss wurde die Baugruppe so in die Heißnietmaschine transportiert, dass die Nietpins auf der Unterseite der Baugruppe lagen, sodass eine Vernietung entgegen Schwerkraftrichtung gewünscht war, um auf das Wenden der Baugruppe vor der Vernietung zu verzichten. Das Wenden der Baugruppe nach Dosieren der Dichtung und Zusammenführen der gesamten Baugruppe ist riskant, da dabei unter Umständen die Vernetzung und Anbindung des Dichtmaterials negativ beeinflusst werden könnte.
BHS HOT STAMP® ermöglicht diese Prozessrichtung, wodurch die Investitionskosten der Maschine reduziert und der Fertigungsablauf sicher abgebildet werden kann. Für die Serienanlage wurde ein spezieller Stempel konstruiert, der durch die Niederhaltemaske geführt werden kann. Diverse Produktvarianten teilweise mit unterschiedlichen Materialtypen werden in ein einer Vielzahl von Fertigungslinien weltweit mit einer Taktzeit von 15 Sekunden hergestellt.