Silikone

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Dosiermedien

Silikone

Sicher auf Sand gebaut

Die Klasse der Silikone nimmt aufgrund ihrer chemischen Natur eine Sonderstellung im Bereich der Klebstoffe ein, da sie nicht auf dem Element Kohlenstoff, sondern auf Silizium aufbauen. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Insbesondere bei Kosmetik, im Lebensmittelsektor und bei medizinischen Anwendungen wird ihre gesundheitliche Unbedenklichkeit geschätzt. Silikonprodukte eigenen sich auch als Dichtstoffe im Bausektor oder als Additive in Lack und Putzmitteln.  

Die Automobilindustrie schätzt ihre hohe Temperaturbeständigkeit und Flexibilität selbst bei tiefen Temperaturen sowie deren Hydrophobie bei anspruchsvollen Dichtungsanwendungen im Bereich Sensorik und Steuergeräte. Durch ihre Alterungsbeständigkeit und optische Klarheit sind Silikone bei der LED- und Displayfertigung gefragte Funktionswerkstoffe (Optical Bonding). 

Alle Silikone, sowohl im Bereich Dichtanwendung als auch beim Elektronikvollverguss zeichnen sich durch ihr breites Temperaturspektrum (-50° C + 200° C) aus. Typischerweise erreichen Silikone eine Zugscherfestigkeit bis zu 5 MPa bei hoher Flexibilität (Bruchdehnung bis 100 %). Silikone sind gute elektrische Isolatoren und werden daher im Bereich Elektronikvollverguss eingesetzt. Wie alle Elastomere neigen auch Silikone zum Quellen bei entsprechender Medieneinwirkung. Im Gegensatz zu Epoxiden und Polyurethanen ist dieser Prozess allerdings reversibel. Nach der Verdunstung des Lösungsmittels liegt das Material unverändert vor. Im Gegensatz zu polyurethanbasierten Materialien wird die Einwirkung von UV-Licht insbesondere in Außenanwendungen problemlos ertragen.  Die Aushärtemechanismen sind vielfältig.

Unser statischer Mischkopf Duplex Plus erlaubt eine präzise Raupenapplikation. Durch die Endloskolbentechnik der Exzenterschnecke kann ein kurzer Rückdrehimpuls den Fadenabriss der Kleberaupe auf dem Bauteil begünstigen. 

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Vertrieb Deutschland

Anwendungsgebiete und Anforderungen

1K/2K-polykondensationsvernetzende Silikone

Bei Silikonen wird häufig die Abkürzung RTV (z.B. 1K RTV Silikon) verwendet. RTV steht für Raum-Temperatur-Vernetzend oder Raum-Temperatur-Vulkanisation. Die bekannteste Unterklasse stellen die 1K RTV feuchtigkeitshärtenden Silikone dar, welche häufig im Sanitärbereich als Dichtstoff verwendet werden. Diese härten unter Luftfeuchtigkeit und Abspaltung eines Nebenprodukts, welches bei der Aushärtereaktion aus dem Material entweicht und für den charakteristischen Geruch sorgt (typischerweise Essigsäure oder Alkohol), zu Elastomeren aus.

Ein konsequenter Ausschluss von Feuchtigkeit im Bereich der Dosierkomponenten und Materialaufbereitung ist notwendig, um einen störungsfreien Betrieb gewährleisten zu können. Ein Vermischen ist bei diesen Systemen nicht nötig, sie können direkt aus der Dosierpumpe auf das Bauteil appliziert werden.  

Bei der Aushärtereaktion entsteht im Gegensatz zu den Polyadditionsmaterialien ein Nebenprodukt. Dieses wird in die Umgebung abgegeben. Ebenso muss Feuchtigkeit in die Klebung gelangen können, damit die Reaktion ablaufen kann. Bei Metallklebungen muss bei essigsauren 1K RTV-Silikonen der Korrosionsschutz beachtet werden. Bei Kunstoffen kann das Abspaltungsprodukt unter Umständen zu Spannungsrissen im Material führen.

1K/2K-Polyadditionsvernetzende Silikone

Wenn kein Abspaltungsprodukt toleriert werden kann bzw. der Zutritt von Feuchtigkeit nicht möglich ist, kann bei vergleichbaren Endeigenschaften auf die Klasse der polyadditionsvernetzenden Silikone zurückgegriffen werden. Diese härten je nach System bereits bei Raumtemperatur (2K-Systeme) oder bei erhöhter Temperatur (1K-Systeme) aus. Durch Temperaturerhöhung lassen sich Aushärtezeiten im Minutenbereich ermöglichen.

Im Vergleich zu den relativ robusten Systemen, welche unter Polykondensation reagieren, sind die platinvernetzenden Polyadditionssysteme empfindlich gegenüber Katalysatorgiften wie Schwefel (z.B. aus Kabelanschlüssen oder Flussmittel vom Lötprozess). Diverse Schwermetalle sowie Amine (z. B. Härter aus benachbarten Epoxidprozessen) härten dann nicht mehr oder nur noch sehr langsam aus.  Wir vermeiden bei unseren Anlagenkonzepten konsequent alle Risikoquellen für Katalysatorgifte. Dies geschieht häufig in enger Abstimmung mit Ihrem Materialzulieferer.

Ein großes Anwendungsfeld für die additionsvernetzenden RTV-Silikone ist der Vollverguss von Elektronikkomponenten und Steuergeräten. Für diese selbstnivellierenden, niedrigviskosen Systeme ist eine Materialaufbereitung unter Vakuum erforderlich, da Silikone sehr viel Gas absorbieren können. Mit unserem Aufbereitungssystem MPS gelingt dies problemlos.  Neben den raumtemperatur- und warmhärtenden Systemen werden am Markt auch UV-härtende Systeme angeboten, welche durch gezielte Bestrahlung mit UV-Licht einer definierten Wellenlänge gemäß Datenblatt zur Reaktion gebracht werden. 

Technologiezentrum

Profitieren Sie von unserer Expertise und langjährigen Erfahrung und entwickeln Sie gemeinsam mit uns den optimalen Prozess für Ihre Anforderung. Wir sind Spezialisten für unterschiedliche Anwendungsfälle und Verfahren.